Die zweite Runenfamilie bekam ihren Namen sowohl von Odin bzw. Wotan, dem germanischen Göttervater, als auch von Hagalaz, der Rune von Heil und Zerstörung. Es heißt, dass Odin wachend auf seinem Thron sitzt und alle Elemente berherrscht. Genau das spiegelt sich auch in der zweiten Runenfamilie wieder. Alle Elemente sind hier in ihrer reinsten Form zu finden und sorgen durch Zerstörung und Wachstum für eine ständige Transformation. Alles entsteht und vergeht beständig. In Odins Aett begegnen wir den Raben Hugin & Munin durch die Rune Algiz, aber auch den destruktiven und chaotischen Kräfte des Wandels durch Hagalaz, Isa und Sowilo. Odins Aett wird von den Naturkräften geprägt und wird mit Hel in Verbindung gebracht. Es beinhaltet alle Kräfte, Gegensätze und Gesetze, welche sich in der Natur widerspiegeln. Man sagt deshalb auch, dass die zweite Runenfamilie in unmittelbaren Zusammenhang mit der Natur (Hagel, Eis, Schnee, Sonne, Sumpf, Wald usw.) und Schamanismus (Krankheit, Tod, Wiedergeburt, Hellsehen) steht. Es sind die Schicksalskräfte, welche im Hagal-Aett wirken.
So beinhaltet Odins Aett alle relevanten Runenenergien, welche man für den Fortbestand einer Welt braucht. Die folgenden acht Runen geben uns daher einen guten Einblick in den den (Kreis-)Lauf des Lebens.
9 Hagalaz H | 10 Naudhiz N | 11 Isa I | 12 Jera J |
13 Eihwaz E | 14 Perthro P | 15 Algiz Z | 16 Sowilo S |
So beginnt unser Schicksal mit der Geburt aus kosmischen Urei von Hagalaz (9), in dem auch unser gesamter Lebensplan enthalten ist. Von Anfang an halten wir die meisten Fäden selbst in der Hand und können auf unserem Weg unser Schicksal beständig durch Naudhiz (10) und die Nornen neu weben – wir haben jederzeit die Möglichkeit unser Leben zu ändern. Auf unserem Weg begegnen uns in Form Ereignissen oder Situation die Kraft der Elemente. Wir gehen mit Isa (11) durch kalte und stille Zeiten, erleben Jahr für Jahr die Naturzyklen durch Jera (12) und werden Jahr für Jahr älter. Wir bereisen viele Welten und am Ende unseres Leben Reise treten wir mit Eihwaz (13) am Weltenbaum Yggdrasil unsere letzte Reise an oder werden mit dem Tod in unserem unmittelbaren Umfeld konfrontiert. Haben wir dieses Tal durchschritten, werden wir durch Perthro (14) neu geboren. In dem Moment kurz vor der Geburt, wo sich Leben und Tod die Waage halten erhalten wir göttlichen Schutz durch Algiz (15). Wir wachsen heran und spüren durch Sowilo (16) das Leben und unsere Lebendigkeit. Wir fühlen die Kraft die uns durchfließt, den Willen zu Leben und die Kraft unser Leben mit Freude, Hoffnung und Selbstvertrauen zu leben.